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AutorenbildHarald Oftner

Dieselkatastrophe mit Glück

Liebe Freundinnen und Freunde,


als wir gestern von Gedser Richtung Guldborg fahren wollten, haben wir gleich beim Start penetranten Dieselgeruch feststellen müssen. Nach ca 5 Minuten Fahrt war der Gestank so stark, dass ich schlimmes ahnte, und nachdem ich den Tankinhalt kontrolliert habe feststellen musste, dass ungefähr 120 Liter Diesel im Tank fehlten, die sich jetzt in der Bilge ( der Teil ganz unten im Boot ) befanden.


Also sofort wenden, wieder anlegen und auf einen Mechaniker warten, der heute in der Früh auch gekommen ist. Als Ursache für das































Treibstoffunglück hatte er schnell herausgefunden, dass der Dieselfilter, den die Werft in Bad Schwartau gewechselt hat, mit einer falschen, d.h. zu grossen Dichtung versehen war, und sich durch Motorwärme und Vibrationen gelockert hat, worauf der Diesel von der Kraftstoffpumpe in den Motorraum gepumpt wurde. Der Techniker hat daraufhin einen neuen Filter - mit passender Dichtung - montiert, und in mühsamer Arbeit den Diesel in Kanister gepumpt, und diese zu einem Fass getragen, in dem der Treibstoff zu Entsorgung gebracht wurde. Bis wir natürlich die letzten Dieselreste mit Küchenrollen und ähnlichem Saugmaterial aus dem Boot bekommen haben, werden noch Monate vergehen, und so wunderbar nach neuem Fahrzeug wird die Nimbus nie wieder riechen.


Wo ist jetzt das Glück, werden sich manche von Euch fragen. Es besteht darin, dass sich das ganze bei der Ausfahrt aus dem ersten Dänischen Hafen auf unserer Reise ereignet hat, und nicht vorgestern bei der Überfahrt über das offene Meer zwischen Deutschland und Dänemark, der Tank wäre nach kürzester Zeit leer gewesen, wir wären hilflos auf offener See getrieben und hätten über Funk einen Dringlichkeitsruf - Pan Pan - absetzen müssen, um abgeschleppt zu werden. Ausserdem hat sich der Chef der Nord - Ost - Marina für die Schlampigkeit seiner Mitarbeiter entschuldigt, und sich sofort bereit erklärt, für alle entstehenden Kosten aufzukommen.


Nach der Reparatur war zum Glück noch genügend Zeit für die nächste Etappe unserer Reise nach Guldborg, eine herrlich entspannte Fahrt ohne Abenteuer, die ich zwar immer wieder unfreiwillig erlebe, aber auf die ich gerne verzichten kann.

45 Ansichten1 Kommentar

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Frohe Weihnachten!

1 comentario


manuela.oftner
30 may 2024

Also ganz ehrlich, ich hoffe, dass der Person, die uns das eingebrockt hat, ordentlich der Kopf gewaschen wurde 😈

Weil dass ich jetzt noch wochenlang auf Knien durchs Boot kriechen und Dieselreste auftunken werde, das ist die eine Sache.

Aber die andere Sache ist der Moment, wenn im Hirn die Synapsen schalten und die Erkenntnis, was passieren hätte können, wie eine Spitze direkt in meinen Magen fährt. Und das brauch ich bitte nimmer ☠️

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