Liebe Freundinnen und Freunde,
ich als Mensch, der den Frieden über alles liebt und mit Waffen ausgetragene Auseinandersetzungen strikt ablehnt, habe mich heute sehr über den Urlaubsgeschmack einiger Camper wundern müssen.
So ist im ehemaligen Fort Charlottenlund, das zur Verteidigung Kopenhagens und des dahinterliegenden Schloss Charlottenlund gegen Angriffe von Schiffen aus errichtet wurde, ein Campingplatz angelegt. Obwohl das Fort direkt am Öresund liegt, sehen die fröhlichen Wohnmobil - und Wohnwagenfahrer nichts vom Meer, das ist hinter Erdwällen verborgen, geniessen aber die unterirdischen Sanitärräume in ehemaligen Bunkern, und können beim abendlichen Glas Wein die rostigen Kanonen betrachten und vom Krieg träumen.
Vom Strand vor dem merkwürdigen Platz hat man dann freie Sicht auf eine weitere Möglichkeit der Freizeitgestaltung: Wie schon auf der Hinfahrt beobachtet befindet sich neben der aufgelassenen Mülldeponie von Kopenhagen das Kreuzfahrtterminal, von dem die Schiffstouristen einen wunderbaren Blick auf Industrieanlagen, Containerterminals ( aus meiner Zeit als Containertrucker kann ich noch heute die Container der verschiedenen Reedereien an der Farbe erkennen - ein die Zeit gut vertreibendes Ratespiel ) und eben der Erde, mit der die Deponie abgedeckt ist haben, bevor sie mit Autobussen in die Innenstadt gekarrt werden, wo sie dann zu tausenden im Weg herum stehen, während auf den schwimmenden Plattenbauten fröhlich Schweröl zum Betreiben der Stromgeneratoren verbrannt wird, so ein Schiff verbraucht so viel Strom zum Betrieb der Infrastruktur, dass eine Versorgung mit Landstrom über Kabel schwierig und in den meisten Häfen noch nicht möglich ist.
Ich gönne natürlich allen ihre Freizeitgestaltung, so wie sie möchten, und bin sogar froh, dass nicht alle so wie wir zum Beispiel die Ruhe und Abgeschiedenheit an Schwedischen Seen lieben, wenn alle dorthin wollten, wär es mit der Ruhe schlagartig vorbei.








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