Liebe Freundinnen und Freunde,
habe ich schon einmal erwähnt, dass ich gerne auf Abenteuer verzichten kann, auch wenn das manche Freundinnen und Freunde von uns nicht verstehen können, und ich mich auch eigentlich laufend in irgendwelche unangenehmen, weil nervenaufreibenden abenteuerlichen Situationen begebe?
So wie zum Beispiel gestern: Wir hatten wegen Wind und Welle schon einen Tag im Hafen von Helsingör verbracht, um dann bei weniger, aber noch immer kräftigem Wind Richtung Halmstad in Schweden zu starten, jedoch sind im Öresund - der Meerenge zwischen Dänemark und Schweden - die Strömungen und der Wind ( Düseneffekt ) so stark, dass sehr kurze, aber hohe Wellen entstehen, die durch die steilen Flanken und den kurzen Abstand trotz der eigentlich nicht besonderen Höhe von ca. 2 Meter Mensch und Material fordern - Salzwasser, das über die Dachfenster rinnt, hatte ich bis jetzt zum Glück noch nicht, heute ist die Salzkruste auch am Mast in 3,5 Metern Höhe zu sehen.
Ziemlich fertig steuerten wir also nach 2 Stunden den Hafen von Höganas an, wir hatten vorerst genug von dem fragwürdigen Abenteuer. Allerdings gab uns dort ein erfahrener Bootskollege den Rat, am besten noch heute weiterzufahren, Wind und Welle wird in den kommenden Tagen noch stärker - was auch die Windapp bestätigte, ausserdem wird nach dem Kap von Kullaberg das Meer wieder breit, was längere, angenehmer zu befahrende Wellen bedeutet.
Nach einigem Überlegen beschlossen wir, dem Ratschlag zu folgen, und warfen uns in die Wellen, die nach gefühlt endloser Zeit im Kattegatt endlich ertäglich wurden, und wir sogar das geplante Etappenziel Halmstad am späten Nachmittag erreichten, wo wir uns mit einem guten Abendessen beim Italiener für unseren Mut belohnten. Ich persönlich hätte gerne auf das Abenteuer verzichtet, auch wenn die Belohnung ausgefallen wäre, und ich statt dessen ein einfaches Wurstbrot gegessen hätte.
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